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Sonntag, 28. Dezember 2014

Riverside, Problembewaeltigung, Backpackeralltag

Die Riverside Community ist wirklich der Hammer, ich hab hier so viele neue Freunde gefunden, es ist einfach schade das ich nur eine Woche bleiben kann. Und es gibt sogar ein Klavier hier, das beste was ich bisher in Neuseeland gespielt habe. Gestern hatten wir am See einen Survivalworkshop inklusive Boot bauen, Feuer machen und Bambusspitzen kochen (schmecken echt gut die Dinger).
Das einzige was meine Zeit in Riverside ueberschattet hat war das mein Handy an Heiligabend verschwunden ist. Ich hab schon nicht mehr damit gerechnet es wiederzubekommen aber gestern ist eine Gruppe von Leuten wiedergekommen und anscheinend haben sie mein Handy aus Versehen in eine ihrer Essensboxen gesteckt. Jetzt habe ich es auf jeden Fall wieder und das ist echt gut.
Als ich gestern frueh aufgewacht bin habe ich mich zuallererst gewundert wieso mein Zelt so schlackert. Dann habe ich gemerkt das die hintere Zeltstange sauber durchgebrochen  ist. Ich habe keine Ahnung wie das passiert ist, es war kein starker Wind, das Zelt steht geschuetzt zwischen zwei Baeumen und ausserdem stand es die letzten drei Tage auch schon so und nichts ist passiert. Das war erstmal ein ziemlicher Schock fuer mich, schliesslich ist mein Zelt mein Zuhause, und es haelt zwar auch mit gebrochener Stange den Regen ab aber so richtig dann doch nicht. Morgens hatte ich auch mein Handy noch nicht, und so war ich erstmal der beiden Gegenstaende die ich auf Reisen am meisten brauche beraubt.
Von Verena habe ich dann eine alte Zeltstange von einem anderen Zelt bekommen, die ich an den Seiten gekuerzt habe und in der Mitte ein kleines Stueck herausgenommen habe, und tada: sie passt perfekt. Ich kann also mein ganzes Haus komplett alleine reparieren! Und als dann mein Handy wieder aufgetaucht ist war alles perfekt.
Heute werde ich zu dem Festival trampen wo ich Neujahr verbringen werde. Ich weiss nicht ob ich da oben Handyempfang habe deswegen jetzt schonmal guten Rutsch an euch alle.

Achso und ich wollte mal etwas ueber das typische Backpackerleben hier in NZ schreiben.

Internet gibt es hier umsonst in den Bibliotheken, deswegen sammeln sich hier immer alle, benutzten das Free Wifi oder warten auf einen der heissbegehrten halbstuendigen Computer-Slots.
Der erste Anlaufpunkt in einer neuen Stadt ist immer die I-Site, das Informationscenter. Da gibt es Karten der Umgebung, meistens fuer umsonst und Infos ueber alles was man so machen kann, Wanderwege, Aussichtspunkte etc.
Am besten uebernachtet man auf offiziellen Free Campsites, weil man sich da keine Sorgen machen muss das einen jemand vom Local Council findet und eine 300 Dollar Strafe aufs Auge drueckt. Deswegen sammeln sich an den offiziellen Spots auch immer mehrere Gruppen von Leuten an und man lernt nebenbei noch ganz viele Traveller kennen.
Einkaufen tu ich meistens nur fuer ein oder zwei Tage, aber wenn ich mal, so wie heute, fuer eine Woche einkaufen muss dann quillt der Rucksack ueber. Und wenn man dann noch, so wie ich heute, die Festivaltickets ganz unten im Rucksack vergessen hat macht das gleich doppelt Spass.
Beim Hitchhiken stellen die Kiwis immer die gleichen Fragen: Wie heisst du, wie alt bist du, wie lange bist du schon in Neuseeland, wie lange bleibst du noch, gefaellt dir Neuseeland, du bist aber ganz schoen mutig alleine zu trampen. Und dann erzaehlen sie immer die gleichen Horrorgeschichten von einem Maedchen was vor 3 Jahren beim trampen ausgeraubt wurde. Man hoert wirklich immer nur diese eine Geschichte, in verschiedenen Versionen.
Abends koche ich auf meinem Campingkocher entweder Reis mit Karotten oder Brokkoli (Super praktisch weil man alles in einem Topf machen kann) oder Nudeln mit Gemuese (nicht ganz so praktisch, schmeckt dafuer besser).Wenn ich eine Kueche habe gibt es laufend Pan-bread, Fladenbrot das man einfach in der Pfanne backen kann. Geht leider in meinem Topf nicht weil er unten zu rund ist, sonst wuerde ich das auch beim campen machen. 
Duschen gibt es meistens nicht, also bade ich in Fluessen oder im Meer. Wenn es mal eine Dusche gibt ist das Luxus, und wenn sie dann noch warm ist, bin ich im Paradies.
Trinkwasser hole ich mir von oeffentlichen Wasserhaehnen (gibt es meistens direkt hinter der I-Site) oder aus Einkaufscenter-Wasserspendern.
Und die wichtigste Regel die ich gelernt habe: Irgendwie klappt immer alles. Es ist mir noch nie passiert das ich abends nichts zu essen oder keinen Schlafplatz hatte. Selbst mein Handy ist wieder aufgetaucht. Und man lernt immer Leute kennen und ist nie alleine.
Bei mir ist also alles super.
Liebste Gruesse & guten Rutsch!

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